Dienstag, 14. August 2012

Erste Arbeitserfahrung in Australien (29.03.-02.04.2012)


Am 29. März haben wir Melbourne verlassen, um zu unserem ersten Farmjob zu fahren. Mit dem Zug sind wir circa 4 Stunden nach Sale (Victoria) gefahren. Von dort wurden wir von unserem neuen Arbeitsgeber begrüßt. Er reichte uns seine blutverschmierte Hand. Wir haben uns nur angeblickt und haben gedacht „wo zur Hölle sind wir hier gelandet“. Im Anschluss wurden wir zu unserer Unterkunft mitten im nirgendwo gefahren. Gerade erst vom dem ersten Schock erholt, folgte auch schon der nächste. Geschockt betraten wir die Bruchbude. In diesem Haus leben circa 15 Backpacker, die alle auf dem Feld arbeiteten. Die folgenden Bilder zeigen einen kleinen Ausschnitt unserer Bleibe. 






Ich habe euch nicht zu viel versprochen. Es ist wirklich die letzte Absteige der Welt.


Nach dem wir innerlich einmal laut geschrien hatten, haben wir uns gegenseitig halt gegeben. Aufgeben wollten wir am ersten Tag noch lange nicht. Die erste Nacht haben wir auf Feldbetten geschlafen. Nach einer sehr unbequemen und kurzen ersten Nacht ging unser Wecker um 6 Uhr, um 7 Uhr war Arbeitsbeginn. Nach einer kleinen Einführung in die Welt der Bohnen, konnten wir mit dem Bohnen pflücken starten. Nur große, grüne und gerade Bohnen durften den Weg in den Eimer finden. Wir haben alle verzweifelt die richtige Position zum Pflücken gesucht. Wir wechselten somit alle halbe Stunde unsere Position (stehend, kniend oder auf einem Eimer sitzend). Mit guter Musik im Ohr haben wir wie die Weltmeister gepflückt. Zwischendurch hat man auch mal die eine oder andere Bohne auf den Kopf bekommen. Wir haben uns regelrechte Bohnenschlachten auf dem Feld geleifert. Ein bisschen Spaß bei der Arbeit muss schon sein.




 
Nach circa 10 Stunden auf dem Bohnenfeld war unser Arbeitstag nun endlich zu Ende. Am ersten Tag habe ich nur 45 kg gepflückt, in den beiden darauf folgenden Tagen waren es bis zu 70 kg pro Tag. Die Bezahlung erfolgte per kg (1 Dollar pro Kilogramm). Nicht gerade die beste Ausbeute, wenn man überlegt, dass davon noch die Steuern und Unterkunft bezahlt werden müssen. 

Nach Arbeitsende sind wir mit der ganzen Mannschaft einkaufen gefahren. Eine Weinflasche haben wir uns auf diesen Schock wirklich verdient. Am ersten Abend haben wir ein leckeres BBQ mit allen zusammen veranstaltet. Die Stimmung in der Gruppe war super. Wir wurden von Anfang an herzlich aufgenommen. Nach ein paar netten Gesprächen haben wir uns dann total erschöpft vom Tag schlafen gelegt. 

Am nächsten Tag konnten wir drei Mädels ein eigenes Zimmer beziehen, sogar mit einem richtigen Bett. Das war der einzige kleine Luxus den wir in diesem Haus hatten. Morgens sind uns das eine oder andere Mal auch Mäuse über die Füße gelaufen. Warmes Wasser gab es auch nur begrenzt. Wer warm duschen wollte musste eben schnell sein. Unverschämt war es auch, dass wir 12.50 Dollar pro Tag für diese Unterkunft bezahlen mussten. 

Nach drei Tagen Arbeit haben wir uns dann schließlich entschlossen aufzugeben und weiter zu reisen. Denn bei diesem Job kommt nun wirklich nichts bei rum. Es war auf jeden Fall eine Erfahrung wert, die ich so schnell nicht vergessen werde. Die Erfahrung hat mich gelehrt einfache Dinge im Leben mehr zu schätzen.

Melbourne wir kommen zurück...

Dienstag, 19. Juni 2012

Sightseeing Melbourne Teil 2

Uns drei Mädels bleiben noch drei Tage (26.-28.03.2012) bis wir uns auf dem Weg zu unserem ersten Farmjob nach Stratford (Victoria) machen. Die verbleibende Zeit haben wir mit Sightseeing verbracht. Jeden Tag konnten wir neue wunderschöne Eindrücke von Melbourne sammeln.  

Zu Fuß haben wir die Stadt weiter erkundet. Unser erstes Ziel waren die Docklands von Melbourne. Sie liegen nordwestlich der City und bieten einen atemberaubenden Blick auf die Skyline von Melbourne. Nach Einbruch der Dunkelheit lassen sich von hier aus die Lichter der Stadt besonders gut beobachten. Die Docklands sind das ehemalige Hafengelände von Melbourne. Von Zeit zu Zeit wurden die Anlegestellen für die modernen Containerschiffe zu klein und deshalb zog der Hafen weiter in Richtung Flussmündung nach Westen um. 






Unser Spaziergang führte uns weiter entlang des Yarra Rivers. Der Fluss schlängelt sich mitten durch die City und stellt ein Wahrzeichen von Melbourne da. Am Südufer des Yarra Rivers liegt der „Crown Entertainment Complex“. Der Complex beherbergt ein 5-Sterne-Hotel, elegante Restaurants, Cafés mit Flussblick, Bars, Nightclubs, Designer-Boutiquen sowie das größte Casino der südlichen Hemisphäre. Auch wenn wir uns mit unserem schmalen Backpacker-Geldbeutel nichts leisten konnten, hat sich der Besuch trotzdem gelohnt. Auch konnten wir der Versuchung wiederstehen unser ganzes Geld im Casino zu verspielen… 

Danach bummelten wir weiter entlang der Southbank Promenade (direkt am Yarra River gelegen). Hier gibt es unzählige nette Bars, Restaurants, Cafés und Geschäfte. Zahlreiche Sitzmöglichkeiten laden zum Verweilen ein und nebenbei kann man das Können der Straßenkünstler bewundern.    




Am nächsten Tag haben wir einen weiteren Spaziergang durch die Stadt gemacht. Unter anderem standen wir vor dem 300 Meter hohen „Eureka Tower“. Der Tower stellt den größten Wohnblock der Welt da (92. Stockwerke). Zudem bietet er die höchste öffentliche Aussichtsplattform der Südhalbkugel. Die Aussichtsplattform „Skydeck“ befindet sich im 88. Stockwerk. Die Hauptattraktion ist ein Glaskasten namens „The Edge“ der auf Schien aus dem Gebäude gefahren wird. Der Kasten ist völlig verglast, so dass man praktisch über der City schwebt. Leider haben wir diesen Ausblick nicht gesehen. Man kann nun mal nicht alles mitnehmen. Es ist halt immer eine Frage des Geldes… 

Unsere Reise ging weiter entlang der Straßen von Melbourne, wo wir immer wieder phanastische Architektur bewundern konnten. In der Swanston Street bekommt man zum Beispiel das Manchester Unity Building, Melbourne Town Hall, State of Victoria zu Gesicht.





An den Abenden sind wir häufig durch die Straßen von Melbourne gelaufen und haben den Straßenmusikern gelauscht. Natürlich haben wir auch die eine oder andere Nacht in Melbourne zum Tag gemacht. Mit seinen unzähligen Bars, Pubs und Clubs hat das pulsierende Nachleben von Melbourne für jeden etwas parat.   


Am vorerst letzten Tag in Melbourne haben wir einen Tagesausflug nach St. Kilda gemacht. Mit der Straßenbahn ist man in ca. 30 Minuten am Ziel. Wer die ruhigere Vorstadtleben fernab vom Trubel in Melbourne erleben will, sollte unbedingt einen Abstecher nach St. Kilda machen. 
 
 


Als erstes sind wir durch den Vorort von Melbourne geschlendert und haben uns ein paar ausgefallene Läden angesehen. Die Straßen von St. Kilda laden zum gemütlichen Bummeln ein. In kleinen netten Straßencafés kann man das Geschehen auf den Straßen gut verfolgen.
 






Danach haben wir am schönen Strand von St. Kilda Rast gemacht und haben die Sonne genossen und uns ein Eis gegönnt. Nach einem kleinen Mittagsschläfchen schlenderten wir entlang der der Strandpromenade. Die Strandpromenade ist so schön und großzügig angelegt das wir ihr Ewigkeiten folgten und dabei den Sonnenuntergang verfolgen konnten. Wer Glück hat kann sogar in der Dämmerung Pinguine am Strand beobachten. Leider hatten wir an diesem Tag kein Glück.



Wir sind so weit wir konnten entlang am Meer gelaufen und haben total vergessen, dass wir ja wieder mit der Straßenbahn zurück nach Melbourne müssen. Nun haben wir uns auf halber Strecke nach Melbourne befunden und hatten keinen Plan wo wir eigentlich waren. Zum Umkehren war es jetzt natürlich auch zu spät. Also sind wir planlos durch die Straßen gelaufen und haben die nächste Bahnhaltestelle gesucht. Was gar nicht so einfach war. Verloren in Melbourne…